Chronik

Chronik der Feuerwehr Haldenwang

 

Am 6. Oktober 1872 wurde die Freiwillige Feuerwehr Haldenwang gegründet, die damals noch in die Abteilungen Haldenwang und Börwang aufgegliedert war. Als Kommandant war in der Zeit ab 1882 über 30 Jahre Georg Guggenmos tätig.
1899 wurde die Abteilung Börwang eine selbstständige Feuerwehr weshalb im Jahre 1901 ein Feuerwehrhaus in Haldenwang und eines in Börwang errichtet wurden. Das alte Spritzenhaus befand sich zu dieser Zeit in der Straßengabelung Hauptstraße und Ottisriederstraße.

(Lageplan aus privat,
Hauptstr. abzweigung Ottisriederstr.)

 

 


Durch den Bau einer Hochdruck-Wasserversorgung  und die gleichzeitige Installation von 18 Hydranten im Ortsbereich Haldenwang und Hoyen im Jahre 1907 wurde die Löschwasserzufuhr sichergestellt.

In den Kriegsjahren 1914-1918 wurden die meisten aktiven Kameraden zum Dienst unter die Fahnen gerufen. 1923 wird die Dienstpflicht für alle männlichen Einwohner  vom 17. – 45. Lebensjahr eingeführt. Dienstboten waren davon ausgenommen.

1927 wird das alte Haldenwanger Spritzenhaus
an den heutigen Standort an derOttisrieder Straße verlegt.

 

 

 

 


Im Jahre 1929 erhielt jede Wehr eine pferdebespannte Kleinmotorspritze. Die Pferde wurden dann in späteren Jahren durch Zugmaschinen abgelöst. Nach den Kriegs- jahren 1939 -1945 in denen der Auf gabenbereich der Feuerwehr um z.B. polizeiliche Tätigkeiten, Luftschutz und Gasschutz vorübergehend erweitert wurde, begann am 3.März 1946 die Wehr sich wieder einsatzfähig zu machen.
Kommandant und gleichzeitig Vorstand war ab 1950 Leonhard Traut für 16 Jahre, der zusammen mit seinem Adjutanten Adolf Scheuermann die Hauptlast des Wiederaufbaues trug.

Der 1954 erworbene und umgebaute
Opel Blitz war bis 1977 in Betrieb.

 

 


Mit der Inbetriebnahme einer automatischen Sirene 1953 und eines  zum Löschfahr- zeug umgebauten OPEL Blitz Kleinlastwagens und einer neuen Tragkraftspritze
TS8 im Jahre 1954 waren auch die technischen Voraussetzungen für  eine funktionierende Feuerwehr gegeben.

Ein denkwürdiger Tag für die Freiwillige Feuerwehr war die Fahnenweihe am 23. September 1956. Zum Zeichen der Zusammengehörigkeit der Wehren Haldenwang und Börwang wurde eine gemeinsame Fahne beschafft.

Von 1966 bis 1981 führte Franz Stocker die Wehr. Ihm zur Seite stand in dieser Zeit Josef Weiser als Adjutant. Er sorgte nicht nur für eine hervorragende Ausbildung der Wehrmänner, sondern auch für die Geselligkeit unter anderem durch die von ihm organisierten Feuerwehrbälle.
1972 konnte die Wehr ihr 100 jähriges Gründungsfest feiern, zu dem sie von der Gemeinde als Jubiläumsgeschenk vier Sprechfunkgräte und vier Pressluftatemgeräte erhielt.  Am 4. September 1977 erfolgte die Übergabe eines neuen Löschfahrzeuges LF8, das den mittlerweile in die Jahre gekommenen und defekten OPEL Blitz ablöste.

Das allradgetriebene LF8 von Magirus
mit Schwerschaumausrüstung und
handpunpenbetriebener Rettungsschere.

 

 

 

 

1980 wurde durch den Einbau des Fahrzeugfunkes und neuen Handsprechfunkgeräten eine sehr wichtige Ausrüstungslücke geschlossen.
Von 1981 bis 1985 führte Hans Zodel als Kommandant und erster Vorstand die Wehr. Das Amt des Adjutanten und zweiten Vorstandes bekleidete in dieser Zeit Norbert Bentele. Durch sein Engagement im Feuerwehrsport und die daraus resultierenden sportlichen Erfolge, wurde unsere Wehr weit über die gemeindlichen Grenzen hinaus bekannt. Bei der ersten deutschen Skilanglaufmeisterschaft des deutschen Feuerwehrverbandes holte sich unsere Wehr 1981 den Titel des deutschen Vizemeisters in der Mannschaftswertung.
1986 wurde das Amt des Kommandanten und des ersten Vorstandes erstmals nach 42 Jahren wieder getrennt. Norbert Bentele übernahm das Amt des Kommandanten, das er mit großem Idealismus bis heute ausfüllt. Als Adjutant stand ihm von 1986 bis 1998 Anton Aicher zur Seite. Hartmut Müller übernahm ab 1998 diese Aufgabe.
Hans Zodel führte die Wehr von 1985 bis 1998 weiter als 1. Vorstand. Matthias Amann war in dieser Zeit 2. Vorstand. 1998 übernahm Matthias Amann den Posten des 1. Vorstandes wobei er von Hans Rauh als 2. Vorstand unterstützt wird.


Die technische Ausstattung wurde 1991 durch die

Inbetriebnahme eines Mehrzweckfahrzeuges, 1993
durch eine neue Tragkraftspritze und 1995 durch eine
gebraucht erworbene Anhängerleiter ergänzt bzw. erneuert.

 

 

 

1994 absolvierte die gesamte Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Haldenwang die Truppmannausbildung mit Erfolg.
1995 wurden im Gemeinderat zwei wichtige, die
Feuerwehren betreffende, Entscheidungen getroffen:

  • Die beiden Wehren sollen als eigenständige Wehren erhalten bleiben.
  • Dokumentation des Bauablaufes

Angeführt von Magnus Probst konnte 1996 der Titel des deutschen Feuerwehr-Skilanglaufmeisters errungen werden.
Im Jahre 1997 feierte die Wehr ihr 125 jähriges Gründungsjubiläum.
Bau des Neuen Feuerwehrhauses an der Hauptstrasse.

Die Jahre 1998 bis 2000 standen für die Wehr ganz im Zeichen der Planung und Realisierung des neuen Feuerwehrgerätehauses. Bei der Gemeinderatssitzung am 16. Juni 1998 wurde die Entscheidung für den Standort des neuen Feuerwehrhauses getroffen, der, wie von der Feuerwehr gewünscht, am nördlichen Ortsrand liegt.

Von den Mitgliedern des Verwaltungsrates wurde daraufhin am 23. Juni 1998 ein Bauausschuss bestimmt, dessen wesentliche Aufgaben waren:

  • Bedarfs- und Konzeptermittlung
  • Einholen, Beurteilen und Vergleichen der Angebote mit Vergabevorschlag  an die Gemeinde
  • Unterstützung der Bauleiter
  • Koordination der freiwilligen Helfer
  • Dokumentation des Bauablaufes

Nach der Diskussion verschiedener Entwürfe konnte Bürgermeister Klotz am 15. Januar 1999, bei der Generalversammlung, eine Planung vorstellen, die nahezu der heutigen Ausführung entsprach. Nach dem Vorliegen der Baugenehmigung konnte die konkrete Bauausführung mit dem Spatenstich am 14. September 1999 beginnen. Nach einer, infolge schlechten Wetters, schwierigen Rohbauphase konnte am 18. Dezember 1999 das Richtfest für das neue Gebäude gefeiert werden.
Für die Ausführung der Arbeiten war der “ Haldenwanger Weg “ gewählt worden, bei dem keine staatlichen Zuschüsse beantragt wurden und die Arbeiten bei örtlichen Handwerksfirmen angefragt und an diese vergeben werden konnten. Unterstützt wurden die Arbeiten durch mehrere 1000 Stunden freiwilliger Helfer, die zum teil sogar Urlaub für diese Tätigkeiten opferten.
Nur so war es möglich, dass das gesamte Gebäude mit einer Bauzeit unter einem Jahr und mit Kosten unter 950.000,- DM errichtet werden konnte. Dies ist deutlich weniger als die Kosten vergleichbarer Gebäude in anderen Gemeinden.

Das neue im Jahr 1999 und 2000 errichtete Feuerwehrhaus am nördlichen Ortseingang von Haldenwang.  

 

 

Stellvertretend für die vielen Helfer, die zum Gelingen des Bauwerkes beigetragen haben, sind besonders folgende Personen hervorzuheben:

  • Magnus Probst als Gesamtbauleiter
  • Hubert Bögle als Polier für die Rohbauarbeiten
  • Christian Friedrich als Tiefbauleiter
  • Hans Rauh als Bauleiter für den gesamten Innenausbau> zum Anfang <

Ferner Kommandant Norbert Bentele und Vorstand Matthias Amann die meist bei den Arbeiten vor Ort waren und neben der Organisation von Helfern und Material auch immer selbst mit Hand anlegten.

 

 

 

 

 

Büro des Kommandanten                                                    Der Schulungsraum und die Teeküche 

Nach der Ausführung der Innenausbauarbeiten im Frühjahr und Sommer 2000 konnte am 30. September und 1. Oktober 2000 das Bauwerk seiner Bestimmung übergebenwerden. Das neue Feuerwehrgerätehaus stellt nach Meinung aller Redner ein Werk echter Gemeinschaft dar, das gezeigt hat, was durch das Engagement der Wehr- männer möglich ist, und das den Anforderungen der heutigen Zeit und auch der Zukunft gerecht wird.
Im Jahr 2000 wurde eine freundschaftliche Beziehung zu der Freiwilligen Feuerwehr Haldenwang bei Burgau aufgebaut, so daß wir Kameraden dieser Wehr bei der Ein- weihung unseres neuen Gerätehauses begrüßen konnten.
Das Engagement im Feuerwehrsport wurde auch in den vergangenen Jahren weitergeführt, wobei immer wieder gute bis sehr gute Platzierungen errungen werden konnten.
In mehreren Etappen wurde die Feuerwehr von 1999 bis 2002 mit einem neuen, erheblich besseren Schutzanzug ausgestattet.
Am 10. November 2001 fand der erste gemeinsame Kameradschaftsabend mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Börwang hier im Sportzentrum statt, der seitdem in zweijährigem Rythmus veranstaltet wird.
Die Ausrüstung der Wehr wurde 2001 durch vier neue Atemschutzgeräte mit  Über- drucktechnik ergänzt und 2002 mit neuen Überjacken für die Atemschutzgeräteträger und einem neuen leistungsfähigeren 13  KVA-Notstrom- aggregat weiter verbessert.
Am 10. März 2002 wurde durch die Feuerwehr der Brauch des Rosenfeuers am vierten Sonntag der Fastenzeit wiederbelebt.
Im Frühjahr 2002 wurde eine 8 köpfige Jugendgruppe gegründet, bei der erstmals in der Nachkriegsgeschichte der Wehr weibliche Mitglieder in den aktiven Feuer- wehrdienst eintraten.
An der Durchführung der 850 Jahr-Feier der Gemeinde Haldenwang vom 5. bis zum 7. Juli 2002 beteiligte sich die Wehr nicht nur durch Absperr- und Ordnungsdienste, sondern auch mit einem Verkaufsstand und einem Spritzspiel.
Ein neues Zeitalter bei der Alarmierung wurde im Sommer 2002 durch die Beschaffung von Funkmeldeempfängern eingeleitet. Ein Antrag auf Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges, um das über 25 Jahre alte, immer wieder reparaturbedürfti- ge LF 8 zu ersetzen, wurde auf den Weg gebracht.

In den Jahren 2003 und 2004 bildete die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges, als Ersatz für das mittlerweile 27 Jahre alte LF8,einen Schwerpunkt der Arbeit.
Nach umfangreichen Recherchen, Studium technischer Unterlagen und Besichtigungen anderer Fahrzeuge wurde 2004 von einem Fahrzeug- Beschaffungsausschuß, gebildet aus Mitgliedern des Verwaltungsrates, eine Ausschreibung für ein neues Löschfahrzeug erarbeitet, so daß am 30. Dezember 2004 die Angebote der verschiedenen Hersteller eröffnet werden konnten.

Nach Bestellung durch die Gemeinde im März 2005 und einer relativ kurzen Lieferzeit konnte das neue Fahrzeug bereits im Juli 2005 beim Hersteller abgeholt werden.
Die offizielle Übergabe und die Segnung des neuen Fahrzeuges erfolgte am 2. Oktober 2005.

> zum Anfang <

Mit der Beschaffung eines neuen LF 20/16 besitzt die Wehr nun erstmals ein wasserführendes Fahrzeug nach neuester Norm  mit einer umfangreichen Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung. Mit diesem Fahrzeug ist die Wehr bestens auf die Anforderungen der Zukunft vorbereitet.
Zum 1. Dezember 2006 wurde auf Vorschlag von Kreisjugendwart Hubert Speiser die Jugendfeuerwehr Haldenwang gegründet, um besser in die verbandliche Jugendarbeit eingebunden zu sein.

Im Jahr 2007 konnte eine gebrauchten Drehleiter DL 18 in den Fahrzeugbestand der Feuerwehr Haldenwang anstelle der unhandlichen und daher ungeliebte Anhängeleiter aufgenommen werden. Das Drehleiterfahrzeug befand sich in einem  guten technischen Zustand und konnte von der Freiwilligen Feuerwehr Reit im Winkl erworben werden.

Nachdem die Drehleiter in Eigenleistung Technisch und Optisch überholt wurde konnte sie im Frühjahr 2008 bei der Leitstelle Kempten als Einsatzfahrzeug gemeldet werden.

Am 15.01.2010 wurde die jetzige Vorstandschaft gewählt. Matthias Amann tratt nach 12 Jahren als 1. Vorstand zurück. Neuer Vorstand wurde Hans Rauh, als zweiter Vorstand wurde Robert Karg gewählt. Norbert Bentele wurde in seinem Amt als Kommandant bestätigt; als Adjutant wurde mit Thomas Bachmann ein junger Feuerwehrkamerad neu in die Führungsmannschaft der Wehr gewählt.
Am 13.03.2010 fand der letzte Großbrand der Feuerwehr Haldenwang im Gemeindegebiet statt.

Durch den Großbrand wurden große Teile des landwirtschaftlichen Anwesens zerstört und es entstand ein Schaden in Millionenhöhe.

Im Jahr 2010 konnte sich die Wehr über die wertvolle Neuanschaffung einer Wärmebildkamera freuen, die für die Arbeit der Atemschutzgeräteträger nach heutigem Stand der Technik unumgänglich ist.

Im selben Jahr wurde auch eine neue Vereinssatzung ausgearbeitet, da die bisherige Satzung zur Eintragung des Vereins in das Vereinsregister nicht mehr den gesetzlichen und notariellen Vorgaben entsprach. Am 15. April 2011 wurde die Freiwillige Feuerwehr Haldenwang e.V. unter 1. Vorstand Hans Rauh ins Vereinsregister eingetragen.

2012 konnte das 140-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden. Hierzu fand am 03.03.2012 ein Festakt im Sportzentrum statt und am 30.6 bis 01.7.07.2012 ein Festwochenende im Feuerwehrgerätehaus mit angebautem –kleinem- Festzelt vor den Feuerwehrtoren. Am Samstag spielte die Gruppe KGB beim Stimmungsabend und am Sonntag fand ein feierlicher Festgottesdienst mit Festumzug und anschließendem Frühschoppen statt.

Im selben Jahr wurde eine Ersatzbeschaffung eines gebrauchten Rettungssatzes Baujahr 1992 angeschafft.
Im März 2013 wurde der gebraucht erworbene TS-Anhänger nach aufwendiger Restauration in Betrieb genommen.

Der TSA mit umfangreicher Ausstattung ist für den Einsatz an Saugstellen und langen Wasserführungen eine Bereicherung und Erleichterung für die Einsatzkräfte.

Am 15. Januar 2016 wurde eine Neue Vorstandschaft gewählt.
Nach zwölf Jahren 2.Vorstand und 6. Jahre 1. Vorstand tritt Hans Rauh zurück und Roland
Aicher wird neuer Vorstand, als 2. Vorstand wird Bernd Weber gewählt.
Norbert Bentele sellt sich nach 30. Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl.
Neuer 1. Kommandant der Haldenwanger Wehr wird sein Stellvertretter Thomas Bachmann mit Michael Adamer als 2. Kommandant.

Schon lange angekündigt, jetzt wird es Wirklichkeit.
Im Sommer 2016 werden die Fahrzeuge für einen Mehrmonatigen Probebetrieb mit Digitalen Funkgeräten ausgerüstet. Zum Jahreswechsel 16/17 wird auf das Digitale System Umgestellt.

Derzeit zählt unsere Wehr insgesamt 166 Mitglieder. Davon sind 5 aktive Wehrfrauen, 66 aktive Wehrmänner, 9 Ehrenmitglieder, 58 passive und 28 fördernde Mitglieder.100 % der Feuerwehrmänner haben die freiwillige Leistungsprüfung mit Erfolg abgelegt, davon sind __ Kameraden im Besitz der höchsten Stufe „ Gold/Rot“.
Daß sich die Haldenwanger Wehr heute als gut organisierte, aus- und weitergebildete Feuerwehr präsentieren kann, bei der auch die Kameradschaft groß geschrieben wird, ist nicht zuletzt den Idealisten , die die Feuerwehrsache mit viel Eifer, Arbeits- und Gemeinschaftswillen gefördert haben, zu danken.

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